Die Stadt Osnabrück beabsichtigt die Vergabe von Planungsleistungen für die verkehrli-che Erschließung des Lok-Viertels in Osnabrück. Es handelt sich um den Neubau einer städtischen Hauptverkehrsstraße einschließlich großflächiger Straßenkreuzung, den Bau eines Kreisverkehrsplatzes einschließlich des Baus eines Ingenieurbauwerks zur Unter-querung der Bahngleise unter Ausnutzung von Sperrpausen der DB und Anschluss an die Frankenstraße. Nach vorläufiger überschlägiger Schätzung beträgt das Bauvolumen ca. 10.705.000,00 EUR (brutto).
1. Kreuzung Niedersachsenstraße/Hamburger Straße
Sowohl die Hamburger Straße als auch die Niedersachsenstraße und die Frankenstraße stellen im Verkehrsnetz der Stadt Osnabrück Hauptverkehrsstraßen dar. Der zu überplanende Knotenpunkt stellt zudem eine von nur wenigen Verbindungen zwischen den Orts-teilen Schinkel und Fledder dar und übernimmt zudem die Anbindung an den Haupt-bahnhof und die Innenstadt. Zukünftig soll auch das LokViertel über diesen Knotenpunkt erschlossen werden, wobei an dieser Stelle lediglich Fußgänger und Radfahrer aus dem LokViertel zu berücksichtigen sind.
Die umgebenden Gleisanlagen verfügen nur über vereinzelte Querungsmöglichkeiten, die gleichermaßen für den MIV, den Radverkehr, Fußgänger und den ÖPNV (Linienbus-verkehr) von hoher Bedeutung sind. Der Knotenpunkt ist zudem für den nichtmotorisierten Verkehr für vielerlei Wegeverbindungen relevant. Radverkehrsanlagen sind zwingend vorzusehen.
Planerisch zu betrachten sind neben dem unmittelbaren Knotenpunkt auch die Zuführungen, insbesondere die Niedersachsenstraße (östlich. Konrad-Adenauer-Ring) sowie die Hamburger Straße (südlich der Hase).
2. Neubau Frankenstraße
Die Frankenstraße verläuft im Plangebiet heute westlich der parallel verlaufenden Gleisanlagen der DB innerhalb eines Gleisdreiecks. Der Knotenpunkt mit der Hamburger Straße und der Niedersachsenstraße befindet sich eingezwängt zwischen zwei Brückenbauwerken. Um das LokViertel adäquat zu erschließen und den Knotenpunkt bedarfsge-recht zu gestalten, wird die Frankenstraße östlich der Gleisanlagen neu gebaut. Die heu-tige Frankenstraße dient nach Fertigstellung der neuen Straße lediglich den Anliegern und wird für den Durchgangsverkehr (MIV) gesperrt.
Der Neubau übernimmt folglich die Funktion der Hauptverkehrsstraße und die Bedeu-tung als Hauptroute für den Radverkehr. Radverkehrsanlagen sind daher zwingend zu berücksichtigen. Aufgrund des avisierten geringen Motorisierungsgrads im LokViertel ist auch ein besonderes Augenmerk auf komfortable Gehwege zu legen. Neben der Straße selbst sind auch die Zuführungen zu den angrenzenden Knotenpunkten zu berücksichtigen (siehe Nr.1 und Nr. 3).
3. Kreisverkehr Frankenstraße
Der geplante Kreisverkehr umfasst neben der neuen Frankenstraße auch die Erschließung der Parkhäuser, die als zentrale Parkmöglichkeiten für die Bewohner des Lokviertels dienen sollen (zwei Äste des Kreisverkehrs). Zudem ist die Anbindung bzw. der An-schluss des Linienbusverkehrs in das LokViertel über den Kreisverkehr vorgesehen. Ins-gesamt umfasst der Kreisverkehr demnach 5 Äste. Da innerhalb des Lokviertels neben Linienbussen kein motorisierter Verkehr erfolgen soll, ist auch hier auf komfortable und direkte Führung des nichtmotorisierten Verkehrs zu achten.
4. Durchstich Frankenstraße
Für den Neubau der Frankenstraße östlich der Gleisanlagen ist ein weiterer Durchstich durch den Bahndamm unerlässlich. Dieser soll nördlich der bereits bestehenden Eisen-bahnüberführung innerhalb des Gleisdreiecks erfolgen. Die Eisenbahnüberführung ist sowohl für die Begegnung von Schwerverkehr und Linienbussen als auch hinsichtlich der Anforderungen an die Hauptrouten im Radverkehrsnetz zu dimensionieren und planen. Ebenfalls zu überplanen ist in diesem Zusammenhang der Knotenpunkt mit der heute bestehenden Frankenstraße, für die zukünftig lediglich eine untergeordnete Rolle im Verkehrssystem vorgesehen ist.